Ahlers verbessert Neun-Monats-Ergebnis um rund 13 Prozent
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Der Herforder Bekleidungskonzern Ahlers AG musste in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 aufgrund von Sonderfaktoren einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Das Ergebnis wurde allerdings klar verbessert.
In den ersten drei Quartalen erwirtschaftete Ahlers einen Umsatz in Höhe von 184,5 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Rückgang um 1,5 Prozent. Dabei liefen die Geschäfte keineswegs schlecht. Das Vorjahresniveau wurde lediglich aufgrund strategischer Entscheidungen verfehlt: Der Konzern gab die Marke Gin Tonic auf und ließ das Geschäft mit seinem letzten Private-Label-Kunden auslaufen. Zudem wurden Liefertermine vom dritten ins vierte Quartal verschoben – entsprechend höhere Umsätze sind also für das Schlussquartal zu erwarten.
Unter den späteren Lieferterminen für die Winterware litten die Zahlen des Premiumsegments mit den Marken Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin. Mit einem Umsatz von 125,7 Millionen Euro wuchs der Umsatz der Sparte nur um 0,4 Prozent. Bereinigt um die Auswirkungen der Terminverschiebung stiegen die Erlöse nach Angaben des Unternehmens aber um 1,9 Prozent. Erfreulich war der Aufschwung in den osteuropäischen Märkten, wo die Geschäfte zeitweilig unter den politischen und wirtschaftlichen Widrigkeiten gelitten hatten: „In Russland und vor allem der Ukraine verbuchten die Premiummarken Pierre Cardin und Baldessarini wieder Umsatzzuwächse von 6,6 Prozent“, erklärte der Konzern.
Im Segment Jeans, Casual & Workwear sank der Umsatz im ersten Dreivierteljahr um 5,5 Prozent auf 58,8 Millionen Euro. Das lag jedoch ausschließlich an der Einstellung von Gin Tonic und dem Ausstieg aus dem Private-Label-Geschäft. Der gemeinsame Umsatz der fortgeführten Marken Pioneer Authentic Jeans, Pionier Jeans & Casual, Pionier Workwear und Jupiter stieg um 2,1 Prozent.
Das Management bestätigte die bestehenden Jahresprognosen
Deutliche Zuwächse konnte Ahlers im Online-Geschäft verbuchen, das in den vergangenen Monaten gezielt gestärkt worden war: Dort stiegen die Erlöse um 26 Prozent. Die Marke Baldessarini war durch neue Online-Shops in der Schweiz und Österrich international gewachsen, im August wurde der Online-Shop von Pierre Cardin für den deutschen Markt eröffnet. Im eigenen Einzelhandel stieg der Umsatz insgesamt um 6,3 Prozent (flächenbereinigt +1,4 Prozent).
Beim Ergebnis zahlten sich die strategischen Entscheidungen der vergangenen Monate aus: Durch die Aufgabe von Gin Tonic wurden Personal- und Sachkosten gespart, das Auslaufen des margenschwachen Private-Label-Geschäfts ließ die Bruttomarge des Konzerns steigen. Zudem wurden die Rabatte auf Altbestände gesenkt. So stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) trotz des leichten Umsatzrückgangs um 2,5 Prozent auf 12,5 Millionen Euro. Der ausgewiesene Nettogewinn belief sich nach neun Monaten auf 5,1 Millionen Euro, was eine Verbesserung um 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete.
Angesichts der vorliegenden Zahlen bestätigte der Vorstand seine Jahresprognosen. Er geht damit weiterhin von einem „stabilen, vielleicht auch leicht rückläufigen Gesamtumsatz“ und einem „Zuwachs um einen hohen zweistelligen Prozentsatz“ beim Konzernüberschuss aus.
Foto: Baldessarini